Informationsbudget 2022
Der Wissenschaftsrat und die DFG empfehlen wissenschaftlichen Einrichtungen die Erstellung eines Informationsbudgets, welches sowohl die Ausgaben für die Informationsbeschaffung als auch für das wissenschaftliche Publizieren erfasst. Die Erfassung soll unabhängig davon geschehen, ob die Ausgaben zentral (Bibliotheksetat) oder dezentral (z.B. Institute des Forschungszentrums) erfolgen, und ob aus Grund- oder Drittmitteln finanziert wird.
Die Zentralbibliothek (ZB) des Forschungszentrums Jülich ergänzt ihr bereits bekanntes Open-Access-Barometer, in dem die Ausgaben im Bereich Zeitschriften und Zeitschriftenpublikationen seit 2016 dokumentiert sind, nun um die Angaben zum Informationsbudget.
Ausgabenseitig ist das Informationsbudget in drei Stufen gegliedert:
- Der Kern umfasst Ausgaben für Kauf bzw. Lizenzierung von Büchern und Zeitschriften sowie die dort anfallenden Publikationskosten (Abbildung 1).
- Dies wird in Abbildung 2 ergänzt durch Erwerbungsausgaben bei anderen Medienarten wie Datenbanken, Loseblattsammlungen und Normen (Publikationsausgaben fallen hier nicht an).
- Abbildung 3 enthält zusätzlich die weiteren Ausgaben, die zum Informationsbudget gehören wie Ausgaben für Personal, Green OA, Forschungsdatenmanagement, Übersetzungen sowie Infrastruktur zur Literaturverwaltung und Texterstellung. Bei Forschungsdatenmanagement, Green OA und Übersetzungen sind Personalausgaben direkt zugeordnet. Weitere publikationsbezogene Personalausgaben wie Publikationsberatung und Rechnungsbearbeitung sind im Segment „weitere Personalkosten Publikation“ enthalten. „Personalkosten Erwerbung“ enthält Personalausgaben aus dem Erwerbungsbereich im engeren Sinn, aus der Dokumentlieferung sowie anteilig aus dem Fachreferat (Bestandsaufbau und Erschließung von Literatur).
Hinzu kommen drei weitere Aspekte:
- Die Ausgabenseite wird in Abbildung 4 abgerundet durch eine verlagsspezifische Betrachtung. Hier sind alle Ausgaben enthalten, die mit vertretbarem Aufwand einem Verlag zugeordnet werden können. Nicht berücksichtigt sind hier beispielsweise die Ausgaben für Personal und für Dokumentlieferung.
- Abbildung 5 zeigt die Finanzierungsquellen des Informationsbudgets. Die größten Posten sind Ausgaben der ZB für Erwerbung und für Publikationen, jeweils aus Eigenmitteln finanziert (d.h. aus dem Grundmitteletat der ZB), gefolgt von projektmittelfinanzierten Publikationsausgaben der ZB (DFG-Förderung).
- Abschließend charakterisiert Abbildung 6 das Informationsbudget hinsichtlich der Kriterien Budgetverantwortung, Mittelherkunft und Mittelverwendung.
Weitere Informationen zum Informationsbudget enthält eine Veröffentlichung in der Open-Access-Zeitschrift "o-bib". Der Artikel des Bibliotheksleiters der ZB, Dr. Bernhard Mittermaier, erläutert den Ansatz und enthält erste Grafiken für das Jahr 2021.
o-bib. Das offene Bibliotheksjournal – Band 9, Nr. 4 (2022) – Das Informationsbudget – Konzept und Werkstattbericht
Wissenschaftsrat – Publikationen – Empfehlungen zur Transformation des wissenschaftlichen Publizierens zu Open Access (Drs. 9477-22), Januar 2022
Zenodo – DFG-Ausschuss für Wissenschaftliche Bibliotheken und Informationssysteme (2022) – Open-Access-Publikationskosten: Antragseingang und Entscheidungen im Jahr 2021
Publikationsportal JuSER –Projektantrag Open-Access-Publikationskosten Forschungszentrum Jülich (OAPKFZJ) 2022 - 2024
Internet (ZB) – Open Science – Open-Access-Barometer
Die grafischen Darstellungen sind unter der Creative Commons Lizenz "CC BY 4.0 - Namensnennung 4.0 International" veröffentlicht. Auf Anfrage senden wir sie Ihnen in höherer Qualität gerne zu.
Creative Commons – Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0)
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