Jülicher Energieforschung liefert tragfähige Energiekonzepte für die Zukunft

[24. Mai 2006]

24.5.2006 Jülich/Essen - "Das Forschungszentrum Jülich hat sich um Forschung und Entwicklung moderner Energietechnologien verdient gemacht." Mit diesen Worten beschrieb Georg Wilhelm Adamowitsch, Staatssekretär im Bundeswirtschaftministerium, die Rolle der Jülicher Energieforschung in den vergangenen 50 Jahren. Wer Energiegeschichte schreiben wolle, sagte Adamowitsch weiter, müsse in Technologien investieren: "Das ist in erster Linie eine Aufgabe der Wirtschaft. Die Bundesregierung unterstützt jedoch diesen Prozess, vor allem auch durch finanzielle Förderung." Insgesamt will der Bund bis 2009 zusätzlich 2 Mrd. Euro in die FuE moderner Energietechnologien investieren.

Dieser Rollenverteilung von Wissenschaft, Unternehmen und Politik stimmte auch die NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben zu, und sie ergänzte: "Wir brauchen nachhaltige Energiekonzepte für die Sicherung unserer Versorgung", sagte Thoben. "Jülich spielt hier eine wichtige Rolle, offene Fragen zu beantworten".

Anlass der Aussagen war das Jülicher Zukunftsforum Energie, zudem das Forschungszentrum gestern Abend in die Zeche Zollverein führende Repräsentanten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik eingeladen hatte, um die Zukunft der Energie zu diskutieren und den Jülicher Beitrag darzustellen.

Die Jülicher konzentrieren sich in ihrer Energieforschung nicht auf eine einzige Technologie, sondern erforschen von der Kraftwerkstechnik über die Brennstoffzelle und Photovoltaik bis hin zur Kernfusion eine große Breite an Energieformen. Da dieses breit angelegte, weltweit einzigartige Konzept sich in den vergangenen Jahren bewährt hat, rücken die Jülicher Energieforscher zukünftig noch enger zusammen und haben jetzt ein Energiedepartment gegründet. Verbindendes fachliches Element ist die Werkstoffforschung, Jülich traditionelle Stärke noch aus Zeiten der Sicherheitsforschung für die Kernenergie.

Adamowitsch lobte dieses Konzept, denn "heute geht es um die umfassende Optimierung des gesamten Energiesystems - von der Energiegewinnung über die Umwandlung bis zur Bereitstellung der Energiedienstleistung". Jülich würde hier einen wichtigen Beitrag leisten. So sei es bei der Effizienzsteigerung von konventionellen Kohlekraftwerken "voll auf der Spur" oder bei der Brennstoffzellenentwicklung "weltweit Spitze". Weiterhin will der Bund erneuerbare Energien und die nukleare Sicherheits- und Endlagerforschung finanziell fördern.

Die vollständige Rede des Staatssekretärs ist auf der Homepage des Ministeriums veröffentlicht.

Christa Thoben warb engagiert für einen Erhalt der Kompetenzen in der Kerntechnik: "Wir brauchen in der Kerntechnikforschung mehr Nachwuchs." Es dürfe nicht sein, "dass wir diese Technik zukünftig in Südafrika oder China einkaufen, obwohl wir sie ursprünglich selbst entwickelt haben." Das Forschungszentrum Jülich hat in den 80er Jahren den nach wie vor weltweit sichersten Reaktortyp entwickelt. Inzwischen wurde dieses Forschungsgebiet aufgrund der politischen Vorgaben zurückgefahren bzw. an andere Standorte verlagert. Der letzte Jülicher Forschungsreaktor wurde im Mai 2006 abgeschaltet.

Mehr Informationen zur Jülicher Energieforschung enthält unsere Broschüre "Energie". Elektronisch zu beziehen unter Pressemitteilung: "Mit Energie in die Zukunft".

Weitere Informationen:

Dr. Angela Lindner
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Kosta Schinarakis
Wissenschaftsjournalist
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Letzte Änderung: 20.05.2022