Jülicher Nachwuchsforscher erhalten Preis für Wissenschaftskommunikation

Umweltforscher präsentierte am besten. Weitere Preise für Beiträge aus der Medizin und über Computer der Zukunft

[22. August 2006]

Jülich, 18. August 2006 - Mit seiner besonders ansprechenden und auch für Laien leicht verständlichen Präsentation seiner Doktorarbeit gewann Carsten Lemmen den diesjährigen Wettbewerb um den Günther-Leibfried-Preis des Forschungszentrums Jülich. Auf Platz 2 und 3 landeten die Medizinerin Zina Mary Manjaly und der Nanoelektroniker Björn Lüssem.

"Die Konkurrenz war für die Bewerber in diesem Jahr besonders stark", sagte Thomas Thelen, Tageszeitungsjournalist und Mitglied der 11-köpfigen Jury. "Aber dennoch lag der Siegervortrag eindeutig vorn. Sowohl Vortragsstil als auch die Sprache und der Aufbau waren durchweg gelungen." Die Jury hatte im Vorfeld aus über einem Dutzend schriftlicher Beiträge diejenigen ausgewählt, die die beste journalistische Form gefunden hatten. Im Finale mussten die letzten drei Kandidaten dann im mündlichen Vortrag vor dem vollbesetzten Großen Hörsaal des Forschungszentrums überzeugen. "Die anderen beiden Finalisten waren sehr gut und hätten in anderen Jahren durchaus gewinnen können", sagt Thelen.

"Wissenschaft transparent präsentieren und den Dialog mit der Öffentlichkeit suchen", so fasst Prof. Joachim Treusch, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, den Anspruch des Günther-Leibfried-Preises zusammen. Junge Forscher will er mit dem 1990 gestifteten Preis motivieren, neben dem Streben nach wissenschaftlicher Exzellenz auch ihre Vermittlerrolle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit ernst zu nehmen. "Und ich freue mich besonders, dass es in diesem Jahr so viele sehr gute Beiträge gab", so Treusch.

Die Themen der diesjährigen Finalisten: Carsten Lemmens Berechnungen auf dem Jülicher Supercomputer JUMP belegen, dass das FCKW-Verbot von 1987 offenbar seinen Zweck erfüllt, d.h. dass es voraussichtlich kein Ozonloch über dem Nordpol geben wird. Björn Lüssem erklärte, wie elektronische Schalter zukünftig aus einzelnen Molekülen anstatt aus Transistoren gebaut werden können. Zina Mary Manjaly zeigte, wie sich die Hirnaktivitäten von Autisten und Gesunden unterscheiden und gab damit Ausblicke auf neue angemessenere Therapiewege.

Die drei jungen Finalisten erhalten Urkunden und Preisgeld im Rahmen des Festaktes zum 50. Jubiläum des Forschungszentrum am 10. September 2006.

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Mit Elan und kommunikativem Können präsentierten sich Carsten Lemmen (2.v.l.), Zina Mary Manjaly (m.) und Björn Lüssem (2.v.re.) im Finale des Günther-Leibfried-Preises. Prof. Joachim Treusch (l.), Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums, und Prof. Rudolf Maier (r.), Vorsitzender des Wissenschaftlich-Technischen Rates, gratulierten den Preisträgern.

Über den Günther-Leibfried-Preis des Forschungszentrums Jülich

Mit dem Günther-Leibfried-Preis werden jedes Jahr drei Doktoranden ausgezeichnet, die es verstehen, ihre Forschungsergebnisse verständlich darzustellen. Der seit 1990 verliehene Preis erinnert an Professor Dr. Günther Leibfried, der lange Jahre Direktor am Jülicher Institut für Festkörperforschung war. Der engagierte Professor war maßgeblich am Aufbau des Forschungszentrums beteiligt und verstand es durch seine lebendige Art, Forschungsthemen zu vermitteln. Jedes Jahr wählt eine Jury aus den schriftlichen Wettbewerbsbeiträgen der Nachwuchswissenschaftler drei Arbeiten für das mündliche "Finale" aus.

Weitere Informationen:

Dr. Angela Lindner
Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, Pressesprecherin
Tel. 02461 61-4661, Fax 02461 61-4666
E-Mail: a.lindner@fz-juelich.de

Kosta Schinarakis
Wissenschaftsjournalist
Tel. 02461 61-4771, Fax 02461 61-4666
E-Mail:k.schinarakis@fz-juelich.de

Letzte Änderung: 20.05.2022